Prophylaxe

Prophylaxe bedeutet Vorbeugung, in diesem Fall zur Vermeidung von Karies und Zahnfleischentzündungen, durch Aufklärung und individuelle Beratung, also Hilfe zur Selbsthilfe, und darüber hinaus professionelle regelmäßige Problemzonenreinigung durch unsere speziell qualifizierten Mitarbeiterinnen.


Warum Prophylaxe?
In der Mundhöhle befinden sich unzählige Mikroorganismen, d.h. Bakterien, Pilze, Viren, die von Mensch zu Mensch übertragen werden. Karies und Zahnfleischentzündungen sind Infektionskrankheiten, wie z.B. eine Erkältung.

Vor allem die Bakterien lagern sich am Zahn, überwiegend im Übergangsbereich Zahn / Zahnfleisch und in den Zwischenräumen an, also bevorzugt dort, wo man mit der Zahnbürste gar nicht oder nur sehr schwer beim Putzen hinkommt.

Einige der in den verschiedenen Schichten des Zahnbelages etablierten Bakterien produzieren Säuren und Zellgifte, welche den Zahnschmelz enthärten und das Zahnfleisch entzündlich reizen.


Wie läuft eine Prophylaxe ab?
Während der Prophylaxe erfolgt zunächst eine Untersuchung der Zähne und des Zahnfleisches, ggf. werden die Bakterien angefärbt, um die vorhandenen Beläge sichtbar zu machen und so die Problembereiche anschaulich darstellen zu können.

Es werden individuelle Hilfsmittel zur Mundhygiene und Pflegetechnik zusammengestellt und deren optimale Nutzung gezeigt.

Vorhandener Zahnstein und weiche Beläge werden professionell entfernt und alle Zähne poliert.

Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes gegenüber Säuren werden im Anschluß alle Zähne optional gründlich fluoridiert.


Wie oft sollte eine Prophylaxe erfolgen?
Die Häufigkeit richtet sich nach der Vorschädigung des Gebisses. Ein naturgesundes Gebiss benötigt Prophylaxe ca. 2 – 3 mal pro Jahr, eine umfangreiche Zahnersatzversorgung und/oder eine bestehende Zahnfleischerkrankung bis zu 4x im Jahr, in seltenen und sehr schweren Fällen auch häufiger.


Welche Möglichkeiten gibt es noch?

  1. Speicheltests: Dienen der Bestimmung vorhandener kariesaktiver Bakterienzahlen in der Mundhöhle, sowie der Messung der Speichellfießrate (= Menge des produzierten Speichels pro Minute) und der Pufferkapazität (= Zeitdauer um Säure im Mund zu neutralisieren).
    Besonders wichtig für Eltern, schon in der Schwangerschaft um eine Ansteckung der Kinder und damit Karies zu vermeiden. Mit Hilfe der Ergebnisse können dann spezielle Therapien für eine Senkung der Kariesbakterienzahl erfolgen.
  2. Versiegelung der Fissuren: Die „Rillen” in kariesfreien Kauflächen sind oftmals zu schmal um mit der Zahnbürste optimal bis auf den Grund gereinigt werden zu können. Um eine Fissurenkaries zu vermeiden, besteht die Möglichkeit mit einem dünnfließendem Kunststoff diese Rillen aufzufüllen und somit bakteriendicht zu verschließen. Für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren übernimmt die Krankenkasse diese Leistung bei den großen Seitenzähnen (6er/7er). Die Versiegelung der davor liegenden 4er/5er kann u.U. sinnvoll sein und ist privat zu leisten.
  3. Ernährungsberatung: Schon in der Schwangerschaft kann der Grundstein für die lebenslange Kariesfreiheit gelegt werden, da dort die Zahnentwicklung beginnt. Daher gehört zur professionellen Prophylaxe auch die Ernährungsberatung. In der Ernährungsberatung erfolgt u.a. die Kenntnisvermittlung über die Angaben auf den Zutatenlisten der verschiedenen Nahrungsverpackungen und deren richtige Interpretation.